Eigenleistungen (2)
Der Umfang der Eigenleistung ist abhängig von der jeweiligen körperlichen und zeitlichen Belastbarkeit sowie der Erfahrung der am Baufortschritt beteiligten Personen.
Doch Vorsicht:
- Wenn Ihr Kunde bei der Planung zu umfangreiche Eigenleistungen zugrunde legt, führt dies zu einer verlängerten Bauzeit, verbunden mit erheblichen Mehrkosten.
- Auch wenn sich hohe Lohnkosten für die Beauftragung von Facharbeitern durch die Eigenleistung einsparen lassen, sollten Ihre Kunden die Einsparungspotentiale nicht zu hoch ansetzen. Ein ungeplanter Ausfall der Arbeitskraft – z. B. durch Krankheit oder wenn die erwartete Qualität nicht erzielt wird – kann unter Umständen eine Einschaltung von Fachfirmen erfordern. Die Anpassung der Kostenkalkulation kann zu einer Nachfinanzierung führen.
- Problematisch sind die Fälle, in denen der Bauherr durch Eigenleistung in die Gewerke der anderen Unternehmer eingreift. Dies führt unter Umständen zu einem Haftungsausschluss des ursprünglichen Unternehmers.
Achtung
Dies gilt auch und in besonderem Maße für Bauträgerobjekte, wodurch unzureichende bzw. verspätete Eigenleistungen der Zeitplan des gesamten Bauvorhabens gesprengt werden kann. Bauträger haben in ihren Verträgen entsprechende Klauseln, die den Käufer zum Schadensersatz verpflichten.
Zu beachten ist ebenfalls,
- dass Banken Eigenleistungen oft nur bis zu einer bestimmten Höhe (z. B. 20 % der Baukosten) bei der Finanzierung berücksichtigen;
- dass Banken ab einem bestimmten Umfang eine detaillierte Aufstellung verlangen;
- und dass Eigenleistungen nicht aus Kreditmitteln finanziert werden.
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