Baunebenkosten
Zur Ermittlung der gesamten Investitionskosten müssen den Grundstückskosten die Baukosten hinzugerechnet werden. Zu den Baukosten zählen – neben den reinen Herstellungskosten des Gebäudes, die Kosten für Sonderausstattungen, für die Nebengebäude und die Außenanlagen – auch die Baunebenkosten.
Sonderausstattungen
- offene Kamine
- Wintergärten
Nebengebäude
- Stellplätze
- Garagen
- Carports
Außenanlagen
- Entwässerungs- und Versorgungsanlagen vom Gebäude bis zur Grundstücksgrenze (Hausanschluss), also die sogenannte innere bzw. nicht öffentliche Erschließung (DIN 276-1, Kostengruppe 230)
- Zugangswege
- Terrassen
- Hofpflasterung
- Einfriedungen und Gartenanlagen
- Bepflanzung, etwa aufgrund von Vorgaben in einem Grünordnungsplan
Baunebenkosten
- für den Grundstückskauf sind das: Grunderwerbsteuer, Notar- und Gerichtskosten sowie eventuell anfallende Maklergebühren
- für Architekten-, Statiker- und Ingenieurleistungen (Leistungen des Architekten: Planung, Ausschreibung und Vergabe, Bauleitung, Bauüberwachung; Aufgabe des Statikers: Ermittlung der Tragfähigkeit der konstruktiven Bauteile)
- für Notare und Behörden:
- Notar- und Grundbuchkosten für Schuldurkunde und Bestellung der Besicherung der Finanzierung notwendiger Grundpfandrechte
- Kosten der Baugenehmigung
- Prüfung der statischen Berechnungen durch die Behörde
Hinweis
Zudem gibt es Finanzierungskosten, so z. B. Bereitstellungszinsen oder Bauzeitzinsen oder das Honorar für den Finanzberater, die in dem Lernmodul „Erwerbsnebenkosten“ näher dargestellt werden.
Zugangswege
Ein Beispiel für eine Position, die häufig bei Angeboten von Architekten nicht eingeschlossen ist, ist das Pflastern der Zufahrt zum Haus. Preisentscheidend ist dabei die Auswahl der Pflastersteine – Preispannen liegen hier zwischen 10 und etwa 120 EUR/m², je nach Eigenschaften und Design. Einfaches Verbundsteinpflaster aus Beton kostet z. B. 10 bis 15 EUR/m² und hat eine gute Stabilität. Granit- oder Natursteine liegen am oberen Ende der Preisskala, wirken im Design jedoch sehr edel. Insbesondere, wenn die Pflasterung in Eigenleistung vorgenommen wird, wird häufig übersehen, dass in der Regel das Setzen von Randsteinen wichtig ist, denn so erhält die Pflasterung dauerhafte Stabilität. Auch hier bestimmen Steinqualität und Design den Preis.
Achtung
Vor dem Pflastern muss die Fläche eingeebnet und das Erdreich etwa 50 Zentimeter tief abgetragen werden. Bei großen Flächen ist das kaum ohne Bagger zu bewältigen – Kostenpunkt pro Tag etwa 100 EUR. Im Anschluss wird die Fläche mit Kies oder Schotter aufgefüllt und verdichtet, wobei man hier von 10 bis 15 EUR pro m³ ausgeht. Um die Steine zu betten und die Fugen zu verfüllen, ist zudem Brechsand notwendig, der pro Tonne rund 15 EUR kostet.
Positionen wie diese werden häufig bei der Kalkulation der Gesamtkosten übersehen.